Wie schon in meinem ersten mit dem Tag "Dissertation" versehenen Blogpost vom 30. April angekündigt, möchte ich auch gerne den bisherigen (und zukünftigen) Verlauf meines Promotionsprojekts zum Thema dieses Blogs machen.
Bei der Konsultation einschlägiger Internetseiten drängt sich förmlich der Eindruck auf, dass schon recht früh während des Studiums die Weichen in Richtung Promotion gestellt werden sollten. Das bedeutet in der Regel, sich auf eine Stelle als studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskraft (ugs. "Hiwi") zu bewerben. Das wiederum bedeutet, dass man für sich schon recht früh feststellen sollte, ob eine wissenschaftliche Laufbahn nach dem Studium überhaupt in Frage kommt.
So liest man es häufiger mal und es ist sicherlich nicht falsch. Aber ich möchte ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und auch denjenigen vielleicht sogar etwas Mut machen, die sich lange Zeit wenige / keine / die falschen Gedanken zum Thema "Was nach dem Studium machen?" gemacht haben. :-)
Jedenfalls ist es bei mir noch nicht einmal ansatzweise so verlaufen: Zunächst begann ich während meines Master-Studiums festzustellen, dass mir die Themen einer bestimmten Professur sehr gefielen und mir großen Spaß machten. Der logische nächste Schritt ist für mich gewesen, bei genau dieser Professur auch meine Master-Abschlussarbeit zu verfassen. Erst an diesem Punkt machte sich ein leises Gefühl in mir bemerkbar, dass mich das Thema "Promotion" zu reizen begann. Zur Erinnerung: Das ist während meines letzten Master-Semesters gewesen ;-) . Aber warum wollte ich das überhaupt? Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter gelten in der Regel als unsicher, unterbezahlt und stressig. Klingt also nicht besonders spaßig. Natürlich kann man sich auch selbst finanzieren oder ein Stipendium erhalten. Aber da fehlt meiner Meinung nach das, was das "Tagesgeschäft" so an Vorteilen mit sich bringt. Zum Beispiel den Austausch mit anderen Mitgliedern der Professur oder anderer Professuren.
Zurück zu dem, was mich persönlich motivierte: Ich hatte aber für mich irgendwie das Gefühl, dass ich da noch mehr aus mir rauskitzeln kann. Die Master-Arbeit machte mir schon Spaß. Aber noch mehr aus dem eigenen Kopf herauskitzeln zu können; wissenschaftlich kreativ sein zu dürfen; vielleicht etwas ganz kleines Neues erschaffen zu dürfen. Etwas, was andere so noch nicht betrachtet haben. Vielleicht ein winziges Delta zur Wissenschaftswelt beizutragen. Das machte es für mich aus.
Jetzt folgte das, was viele (so meine Erfahrung mit Kommilitonen) leider vergessen, wenn sie dem Kindesalter entwachsen sind: Wünsche müssen kommuniziert werden. Sonst hagelt es Enttäuschungen. Als Kind schreibt man eben Wunschzettel. An das Christkind. Oder die Eltern.
Was das mit dem promotionswilligen Studierenden zu tun hat? Der Wunsch nach einer Promotion sollte an den entsprechenden Professor herangetragen werden. Dieser kann ja ansonsten noch nichts von seinem "Glück" wissen. Daher sollte ein Gesprächstermin vereinbart und dieser "Wunsch" erst einmal kommuniziert werden! Erschreckenderweise bekamen genau das einige meiner Kommilitonen nicht hin.Weil sie (O-Ton) Angst hatten (Wovor?) oder weil sie nicht nerven wollten (???).
Wie dem auch sei, sprach ich meinen Wunsch, bei genau dieser Professur promovieren zu wollen, in der Anfangsphase meiner Master-Arbeit an. Anfangs kam die Aussage, dass man trotz meiner Noten bei dieser Professur erst einmal die Entwicklung meiner Master-Arbeit abwarten wolle. Kann ich verstehen. Aber ich bleib hartnäckig und fragte immer wieder mal nach. An dieser Stelle sollte bitte nicht Hartnäckigkeit mit Penetranz verwechselt werden ;-) . Das schreckt nämlich eher ab. Als sich meine Master-Arbeit allmählich der Endphase zuneigte, war es auf einmal umgekehrt: Mein Betreuer kam auch mich zu und fragte mich, ob noch Interesse an der Promotion bestünde...es wäre eine entsprechende Stelle in seiner Forschungsgruppe absehbar... *yay*.
Ich habe mich natürlich megamäßig gefreut. Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich auch in der freien Wirtschaft zu bewerben. Gleichzeitig hatte ich ein super Jobangebot meines Wunscharbeitgebers erhalten. Ehrlich gesagt fiel es mir so richtig schwer, dieses Angebot dann abzusagen. Vielleicht nach meiner Promotion....wer weiß :-) .
Sicherlich hätte ich auch erst dieses superduper Angebot annehmen und in paar Jahren promovieren können, aber ich glaube, dass ich mich dann nicht mehr so schnell für den Schritt zurück an die Uni entschieden hätte.
Ausblick: Im nächsten Blogpost zum Thema "Dissertation" möchte ich darüber berichten, wie ich zu meinem Promotionsthema kam und offiziell als Doktorandin akkreditiert wurde. Weil: Man wird in der Regel wissenschaftlicher Mitarbeiter, weil man eine Promotion anstrebt. Aber - abhängig von der Promotionsordnung - müssen einige Schritte getan werden, die euch dann auch offiziell zum Doktoranden machen und euch so auch Rechtssicherheit verschaffen.
yeah, "das Gefühl, dass ich da noch mehr aus mir rauskitzeln kann" hab ich auch in Bezug auf meine Diss! Hab auch erst vor kurzen angefangen und wollt einfach mal lesen was die BlogSzene so zum Thema denkt, wenns dich nicht stört, würd ich deinen Dissgedanken einfach mal folgen. Schönen Abend noch
AntwortenLöschenHallo! Leider habe ich das Diss-Thema in meinem Blog etwas vernachlässigt bzw. verläuft die Arbeit daran momentan phasenweise. Ich hatte mir (auch zur Eigenmotivation) vorgenommen, jetzt jede Woche Freitag mal einen kurzen Status bzw. meine Gedanken zu dem Thema abzusetzen. Ich freue mich, mit diesem Thema auch mal eine andere Lesergruppe ansprechen zu können :) .
LöschenViele Grüße
Hey, super dann freu ich mich schon auf Freitag ;) Zum Thema Mode bin ich nachdem ich ein, zwei deiner posts gelesen hab doch wohl eher nicht so breit aufgestellt ^^ Mein Schrank ist zwar (auch?) voll, aber tummeln sich da doch vermehrt Hemden und notgedrungener Weise ein Haufen Sportklamotten :D ...wenn ich mal Lust hab, werd' ich den Faden dazu aber auch mal aufnehmen - manche machen sich ja überhaupt nichts daraus, wie sie draußen rumjoggen!
LöschenDir 'n top Abend & Grüße